Der Zug braucht Schienen

Wie alles begann


Es begann im April des Jahres 1996. Meine Frau überredete mich um 5 Uhr Morgens mit Taschenlampe gerüstet, den Flohmarkt in Wiesbaden 60km vom Heimatort entfernt zu besuchen. Für einen Langschläfer eine Höchststrafe...

Dort stand bei einem Verkäufer zwischen viel Keramik und Geschirr eine zierliche kleine Aufziehlokomotive mit passenden Wägelchen.

Die Frage nach dem Kaufpreis wurde mit DM 380,- beantwortet, was mich zur entsetzen Frage hinriss: "Wieso???"

Der geduldige Verkäufer klärte mich dann in einem halbstündigen Gespräch über den berühmten Hersteller dieses Zuges auf...


Bing Werke in Nürnberg


Meine Frau schickte mich weg und kam später mit einem Beutelchen und strahlendem Lächeln: "Ich habe noch einmal verhandelt und den Zug für DM 280,- bekommen - ist das nicht toll?"

Mir kam dies immer noch sehr teuer vor... Ich hatte ja noch keine Ahnung von Blechspielzeug.

Zu Hause stellte ich auf den Knien rutschend fest...


Der Zug braucht Schienen - Wo ist nächste Woche ein Flohmarkt?


Dies war der Beginn einer leidenschaftlichen Sammlertätigkeit. Im Laufe der Jahre wurde die Sammlung so umfangreich, daß wir uns entschlossen, ein eigenes Museum einzurichten. Meine Frau ist Inhaberin und Leiterin des Museums, da ich als Unternehmer die Zeit hierfür niemals hätte. Darüber hinaus verfügt sie als Kinderpädagogin das nötige Fachwissen und die Erfahrung, um ein lebendiges Museum aufzubauen, welches sich durch sein Gesamtkonzept auch wirtschaftlich selbst trägt. Heute umfaßt die Sammlung mehr als 2000 Exponate der Fa. Bing aus der Zeit von 1895 bis 1932, wobei das Schwergewicht auf den Exponaten des frühen 20. Jahrhunderts liegt. Bei der Ausstellung der verschiedenen Exponate bemühen wir uns, die größtmögliche Authentizität zu wahren und diese in Szenen oder als exklusives Einzelstück zu präsentieren. Dabei sind Spielspuren und die Zeichen der Zeit akzeptiert, da authentisch.

Ihr Uwe Groll